Aachen - Hansa
 
     
 

 

Nachdem sich bereits am Freitag eine Autobesatzung BWD'ler gen Westen machte, hatte ich die Hoffnung bereits aufgegeben noch genug Mitfahrer zusammenzutrommeln und Sonntag ebenfalls hinterher zu reisen. Das Glück allerdings war auf meiner Seite. So machte man sich mit einem weiteren Auto Sonntag auf den Weg an die Niederländische Grenze. Über die Exzesse der 2 Tage zuvor angereisten Autobesatzung hülle ich in diesem Bericht den Mantel des Schweigens. Am Sonntag waren aber alle Mann im Stadion, von daher dürfte es nicht so schlimm gewesen sein! Unsere Fahrt dagegen verlief so ruhig wie noch nie. Für ein Hansaauswärtsspiel waren auch irgendwie kaum Hanseaten auf den Straßen. Der einzige Aufreger sollte das Wetter bleiben. Bei bestem Wetter im Norden losgefahren, kam man ich Aachen bei ungemütlichem Schneefall an. Naja das bisschen Schnee, da hat man schon schlimmeres erlebt. Remember DFB-Pokal 2005 in Bielefeld...Im Opel Astra, ohne ABS und Servolenkung über wegen Schneefall gesperrte Autobahnen geschlittert. Aber so ändern sich die Zeiten...war das vor paar Jahren nicht mal ansatzweise ein Problem ein Fußballspiel bei Schnee auszutragen, so ist es heutzutage nur noch peinlich, was dort abgeht. Als 5min vor Anstoß die ersten SMSen eintrafen, dass das Spiel eventuell nicht angepfiffen wird, fasste man sich ungläubig an den Kopp. 2cm Neuschnee auf dem Rasen und schon schafft man es nicht ein Fußballspiel auszutragen? Kurz darauf folgte dann auch die Bestätigung des Stadionsprechers. Man wolle in 20min noch mal den Platz prüfen. Das war die absolute bekloppteste Aktion aller Zeiten. Als ob bei anhaltenden Schneefall der Platz in 20min anders aussehen würde...Aufm Platz machten sich dann die ersten Hanseln auf den Schnee zu beseitigen. Nach 5min hatten dann 5 Mann die Mittellinie vom Schnee befreit. Grund genug die Arbeit wieder einzustellen...Kurz vor 14 Uhr kam dann wieder der Stadionsprecher zu Wort. Es wird gespielt! Na Wahnsinn! Die Mannschaften also noch mal raus zum aufwärmen. Nachdem man dann sinnlos 40min bei eisigen Temperaturen auf den Anpfiff gewartet hatte, konnte es dann endlich losgehen.
Auf dem Rasen war absolut kein reguläres Fußballspiel möglich. Wie konnte man das Spiel unter solchen Bedingungen nur anpfeifen? Hansa versuchte sich zunächst in Kurzpassspiel, merkte aber schnell, dass es auf dem Acker wenig bringt und es entwickelte sich ein Kampfspiel mit vielen hohen Bällen. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, auf beiden Seiten wenige Torchancen. Eigentlich ziemlich traurig, wenn man bedenkt, wie schlecht die Aachener Abwehr stand. Besonders stach der dunkelhäutige Aachener Abwehrspieler hervor. Der konnte nicht einen Ball sauber klären. Alles wurde irgendwie Richtung Holland weggebolzt. Bezeichnend aber auch, dass wir diesen Umstand nicht ausnutzen und kein Kapital daraus schlagen konnten. Auf den Rängen war ebenfalls so ziemlich tote Hose. Bei uns nach wie vor kein organisierter Support, so dass es nur selten laut wurde. Auf Aachener Seite ebenfalls nix los. Ich weiß nicht woran es liegt, an den zerstrittenen Gruppen eher nicht. Bei unserem letzten Spiel am neuen Tivoli war ebenfalls Stimmung wie auf einer Beerdigung. Was waren das noch für Zeiten am alten Tivoli. Nicht nur die Atmosphäre war toll, sondern auch das Stadion. Nix ist mehr davon übrig geblieben...schade!
Das Spiel dümpelte weiter vor sich hin, so dass zur Halbzeit viele in den Sitzplatzbereich wechselten und sich die Sonne auf den dicken Bauch scheinen ließen. In Halbzeit 2 sollte dann auch nicht mehr viel passieren. Abpfiff und schnell raus ausm Block ins warme Automobil.
Von der Rückfahrt zehre ich noch heute. Meine Taschen sind noch immer voll von dem ganzen Geschnacke. Aber so soll es sein, sonst wäre man vor langer Weile noch in der Leitplanke gelandet. Das besondere Highlight dieser Fahrt war dann die Dorftour durch viele einsame Dörfer Mecklenburgs. Was tut man nicht alles für seine Mitfahrer...

 
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