Unterhaching - Hansa 3:0
 
     
 

Nach einem Telefonat am Freitagabend waren meine Hoffnungen den Weg nach Unterhaching antreten zu können eigentlich auf 0% gesunken, da meine ursprünglichen Reisebegleiter leider arbeitsbedingt absagen mussten.
Was macht man als fürsorgliche Freundin in solch einer Depri-Situation? Richtig - mit seinem Freund und einem Kumpel den für deren Reise angemieteten Transi abholen. Zu unserer Überraschung stand dann statt des bestellten 7Sitzers ein 9Sitzer bereit und meine Hoffnung stieg in rekordverdächtiger Geschwindigkeit von 0 auf satte 100%.
So machten wir uns kurz vor 2:00 Uhr auf den Weg die restliche Busbesatzung einzusammeln und verließen ziemlich frühzeitig unsere geliebte Hansestadt – was sich später als durchaus gute Entscheidung heraus stellen sollte. Man hatte das Gefühl es wurde immer kälter je weiter man gen Süden fuhr und irgendwie fing es an immer mehr nach Käse und Tulpen zu riechen auf der Autobahn – nur Holländer unterwegs, teilweise hatten wir schon die Vermutung unser Fahrer hätte eigenmächtig das Reiseziel in Amsterdam geändert als alle schliefen.
Auf der A9 fuhr man dann dem, auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens, erwarteten Stau entgegen und wir entscheiden uns von der Autobahn abzufahren. Da unser Luxusmobil über ein integriertes Navi verfügte, sollte das ja eigentlich kein Problem sein. Denkste. Man hatte das Gefühl die Dame machte mit uns was sie wollte und schickte uns kreuz und quer durch die bajuwarische Einöde. Frauen können eben kein Auto fahren und Ahnung von Fußball haben sie erst Recht nicht"Zwinkernd".
Nach einer anschließend ungeplanten Stadtrundfahrt durch die Landeshauptstadt landeten wir dann erst kurz vor 13:00 Uhr am Sportpark. Schnell mit Karten eingedeckt und dann Richtung Gästeeingang. In dem auf unserer Karte vermerkten Block 3 angekommen guckten wir nicht schlecht – wurde doch tatsächlich in der Mitte des Gästebereichs zwischen Block 1 und 3 ein Pufferblock eingerichtet. So was nennen die in Bayern wahrscheinlich strikte Fantrennung. Leider waren die Ordner nicht wirklich gesprächsbereit und kamen unserer Bitte in Block 1 wechseln zu können nicht nach. Wir entschlossen uns dann auf den Zugfahrermob zu warten und kamen letztendlich mit diesem auch entspannt in den Block.
Nach der ersten Halbzeit war mir klar, dass wir mit einem Unentschieden am heutigen Spieltag sehr zufrieden sein könnten. Die Luft ist raus. 5 Spiele in 13 Tagen gehen auch an unserer Mannschaft nicht spurlos vorbei. Kurz nach Wiederanpfiff war es dann soweit - wir lagen 1:0 zurück. Sicherlich darf Thee da gar nicht so zum Schuss kommen aber so einen Ball kann ein ehemaliger 1.Liga Torhüter auch gerne mal halten. Für mich die bisher einzige Fehlentscheidung von Vollmann Jockel wieder zur Nummer 1 zu machen. 8 Minuten später trafen die Hachinger zum 2:0 bei dem unsere Abwehr mehr als schlecht aussah. Irgendwie lief an diesem Tag nix zusammen, nach vorne ging nicht viel bis gar nichts und unsere Hinterleute machten heute auch keinen guten Job. Nach den Einwechselungen von Albrecht und Vujanovic wurde es nicht besser. 15 Minuten vor Schluss fiel dann nach einem Totalausfall von Wiemann das 3:0. Sicherlich dachten alle das Spiel sei nun gelaufen aber unsere Elf schaffte es noch 3 Tore zu schießen – ach nein 4
sagte man mir später, das eine Tor wurde doppelt gewertet was bei mir im Freudentaumel total untergegangen sein muss.
Stilecht feierten wir diesen Sieg in unserem Mercedes bei den Klängen von Andre Rieu mit heruntergelassenen Scheiben in München und tranken dazu Rotwein. Okay es war vielleicht kein Wein im Becher aber die Musik hörten wir wirklich. Irgendwann wechselten wir dann aber doch die CD und verbrachten die Rückfahrt bei Schlager, Ostrock, Ostmaul und sonstigen Auwärtsklassikern. Nach fast 24h Reise erreichten wir den sehnsüchtig erwarteten Heimathafen.
 
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